Donnerstag, 3. März 2016
Narrengeschichten ,die Erste
„Auf der Suche nach dem wahren Meister
Es lebte einst im alten Japan ein junger Mann, der verspürte den unbändigen Drang, das Bogenschießen zu erlernen. Er suchte seinen Meister und fand viele gute Lehrer, die ihn in die Kunst des Bogenschießens einführten. Der Schüler aber war nicht zufrieden; er wollte zum Meister aller Meister. Auf seiner Suche geriet er eines Tages in ein kleines Dorf und fiel auf die Knie, denn er hatte seinen Meister gefunden: in den Bäumen und in den Hauswänden steckten überall Pfeile, genau im Zentrum des Kreises. Der Sucher lief zum Bürgermeister und fragte aufgeregt: „Sage mir bitte, wo kann ich diesen Meister finden, der die Kunst des Bogenschießens beherrscht wie kein anderer ?“ Der Bürgermeister blickte verdutzt auf den jungen Mann und antwortete: „Hier im ganzen Dorf kann kein Mensch Bogen schießen.“ Der junge Mann blickte erstaunt und fragte: „Aber seht doch – überall die Pfeile genau im Zentrum des Kreises !“ „Ach, das meinst du“, lachte der Bürgermeister, „wir haben hier im Dorf einen Narren, der schießt den ganzen Tag Pfeile ab und malt anschließend Kreise drumrum.“
(Geschichte, Verfasser unbekannt)

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